Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule

Werther | Borgholzhausen

In den vergangenen zwei Jahren haben wir, zwölf Schülerinnen und Schüler der Klasse Calendula aus dem orangenen Jahrgang und die Lehrerin Anne Panhorst, uns am Butterfly-Projekt beteiligt. Unterstützt und begleitet wurden wir dabei von Mitgliedern des Arbeitskreises „Spuren jüdischen Lebens in Werther“. Bei dem weltweiten Butterfly-Projekt geht es um die Gestaltung von Schmetterlingen, mit denen an die 1,5 Mio. ermordeten jüdischen Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus erinnert werden soll.

Nachdem wir zunächst Informationen über das Leben der jüdischen Kinder aus Werther zusammengetragen hatten, gestalteten wir anschließend die Schmetterlinge aus Ton. Jeder Butterfly ist mit den Anfangsbuchstaben des jeweiligen Kindes versehen worden, so sind ganz persönliche Erinnerungs-Schmetterlinge entstanden.   

Insgesamt acht Schmetterlinge haben wir getöpfert und glasiert: Fünf für Kinder aus Werther, zwei für Kinder, deren Väter aus Werther stammten, und ein Schmetterling für einen Jugendlichen, der in Borgholzhausen geboren wurde.

Im September 2023 wurden die Schmetterlinge mit ergänzenden Biografien für zwei Wochen im Wertheraner Rathaus ausgestellt. Zur Ausstellungseröffnung durften wir auch zwei Nachfahren zweier der ermordeten Kinder kennenlernen, die ganz dankbar sind, dass auf diese Weise an ihre Angehörigen erinnert wird. Das war für uns alle ein sehr bewegendes und eindrückliches Treffen!

Im Folgenden beteiligten sich Schülerinnen der Butterfly-Projektgruppe an der Gestaltung der Erinnerungsfeiern am 12. November 2023 auf dem jüdischen Friedhof und am 27. Januar 2024 am Gedenkstein in Werther.

Sieben bunte Schmetterlinge „fliegen“ nun im Eingangsbereich am Standort Werther, ein Schmetterling wurde am 30. Januar 2024 in Anwesenheit einer Angehörigen am Standort Borgholzhausen angebracht.

Auch in der Lokalzeit OWL wurde berichtet:
https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/ostwestfalen-lippe/video-butterflyprojekt-gedenken-an-juedische-kinder-in-werther-100.html

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In den letzten 10 Jahren haben fünf Lesungen mit dem Israeli Sally Perel stattgefunden. Für die Schüler des 10. Jahrgangs entwickelte sich hier immer eine sehr beeindruckende Begegnung mit einem Zeitzeugen des Nationalsozialismus.

Sally Perel erzählt in seinem Buch seine wahre Geschichte, die Geschichte eines jüdischen Jungen, der unter dem Pseudonym Jupp Perjel der Hitlerjugend beitritt, die einzige Chance, im mörderischen System der Nationalsozialisten zu überleben. Drei Jahre bleibt er unerkannt, drei Jahre voller Angst, Zweifel und Selbstzweifel, aber auch voller Vorwürfe und Verzweiflung.

Diese Geschichte erzählt Sally Perel seinen Zuhörern. Aber ihm ist auch wichtig, im Gespräch mit den Schülern auf die Gefahren von Faschismus und Rassismus hinzuweisen, sie aufzufordern, sich offen und selbstbewusst gegen rechtsradikale Entwicklungen zu stellen. So lernen unsere Schüler Sally Perel als eine Persönlichkeit kennen, die sich mit großen Engagement für Toleranz über alle Grenzen hinweg einsetzt und den Zuhörern zeigt, wie rassistisches Gedankengut zu inhumanen Denken und Verhalten führt. Die Schüler sind fasziniert von dieser Person, die Erfahrungen weitergeben möchte und auf heutige Gefahren hinweist. Und sie erkennen, wie wichtig Sally Perel diese Gespräche und Ziele sind, auch noch im Alter von 95 Jahren.

Wir sind Sally Perel sehr dankbar, dass er bereits im Mai 2012 die Patenschaft für unser Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ übernommen hat.

logo schule ohne rassismus Seit dem 30. Mai 2012 gehören wir zum bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Bereits mehr als 650 000 Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland sind in diesem Netzwerk engagiert. Das Netzwerk ist eine Bundeskoordination, die uns bei verschiedenen Aktionen in der Schule unterstützen kann. Mehr als 80% aller Schülerinnen und Schüler unterstützen uns bei unserem Anliegen. Wir haben uns verpflichtet, einmal im Jahr ein Projekt zum Thema durchzuführen. Schon jetzt gibt es ganz viele Aktionen an der Schule , die deutlich machen, dass wir eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sind:

  • Ausbildung zum Streitschlichter/Klassenpaten
  • Anti-Mobbing-Projekte
  • Friedenstag
  • Lesungen z. B. mit Sally Perel und anderen Autoren
  • „Anne Frank“-Projekt
  • Besuch des „Anne Frank Hauses“ in Amsterdam
  • Gespräche mit Zeitzeugen in der Schule
  • Besuche des jüdischen Friedhofs
  • Fahrten nach Bergen Belsen
  • Auschwitzprojekt des 10. Jahrgangs
Wir möchten, dass alle sich an unserer Schule wohl fühlen.
Wir möchten deutliche Zeichen setzen gegen Ärgern-Mobbing-Gewalt und gegen Diskriminierung.
Wir möchten eine Schule mit Courage sein!
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