Die Zwiebel – vielseitig betrachtet: Nicht nur Äpfel können den Arzt fernhalten.
Das englische Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away” (frei übersetzt: Ein Apfel am Tag hält den Arzt von Dir fern) könnte von den Schülerinnen und Schülern der PAB-Gesamtschule umgeschrieben werden: „An onion a day keeps the doctor away“ (Eine Zwiebel macht den Arztbesuch ebenfalls überflüssig.)
Beim diesjährigen Wettbewerb „bio-logisch“ stand die Zwiebel im Mittelpunkt. Auch nicht Eingeweihte konnten es deutlich riechen, dass an den Objekten fleißig geforscht wurde: Die Bio-Sammlung in Werther war mit zahlreichen Zwiebeln zur Untersuchung zeitweise am geruchlichen Limit. Es wurde geschnitten, ausgedrückt, Zwiebelscheiben in Zucker eingelegt und Vieles mehr – alles im Dienste der Wissenschaft.
Zuerst ging es um die Frage, wie eine Zwiebel eigentlich wächst. Dafür wurden im Frühling einige etwa gleich große Zwiebeln gepflanzt und einen Monat lang jede Woche eine davon genauestens untersucht, so dass viele Wachstumsstadien zum Vergleich vorlagen.
Die Herstellung von Hustensaft aus Zwiebelscheiben wurde ebenfalls ausprobiert und für wirksam befunden. Die NW-Wettbewerbskoordinatorin Karin Oberröhrmann konnte weitere Anwendungen der Zwiebel als Hausmittel nennen: Heiße rohe Zwiebelstücke in einem Waschlappen (Zwiebelsäckchen) gegen Ohrenschmerzen auflegen, rohe Zwiebelscheiben essen zur Bekämpfung von Schnupfen. Gerade das Zwiebelsäckchen hatte laut Erfahrungsbericht schon einige Arztbesuche überflüssig gemacht. Einzige Nebenwirkung: Ein deutlicher Zwiebelgeruch.
Spannend wurde es auch bei der Frage, wie man Zwiebeln schneiden kann ohne zu Weinen. Ob mit Wäscheklammer auf der Nase, mit Schwimmbrille vor den Augen oder einfach eine besondere Schnitttechnik – nichts blieb unversucht, alle Methoden kamen auf den Prüfstand.
Der Wettbewerb Bio-logisch wendet sich an alle Schülerinnen und Schüler, die in die 5. bis 10. Klasse gehen.
Der Hauptpreis für die jüngeren Teilnehmer ist ein Aktionstag im Biologiezentrum Gut Bustedt: In diesem Jahr wurde dieser Preis von Jalte gewonnen, der den Tag in Begleitung seines Betreuungslehrers Alexander Heim richtig klasse fand. Dass er großes Interesse an Biologie hat, zeigte er auch an anderer Stelle: Jalte wusste, dass Zwiebeln im Gemüsegarten gute Nachbarn von Möhren sind, da sie diese vor der Möhrenfliege schützen – durch ihren Geruch.
Aber auch die weiteren drei Teilnehmer aus den höheren Jahrgängen (Xenia, Jan und der am Tag der Urkundenverleihung leider verhinderte Anton), die ihre Arbeiten zur Bewertung eingereicht hatten und von ihrem Lehrer Hagen Knopke betreut wurden, hatten sich ins Zeug gelegt und waren so zu Experten in Sachen Zwiebeln geworden.
Die kleine Gruppe hält eine mehr als 10 Jahre andauernde Tradition aufrecht, was lobend erwähnt wurde bei der Urkundenübergabe. Denn auch im nächsten Frühjahr gibt es wieder Fragen, die erforscht werden wollen. Der stellvertretende Schulleiter Michael Strangmann ließ es sich nicht nehmen, bei der Feier dabei zu sein und die Urkunden mit einem Glückwunsch zu überreichen. Wer weiß, vielleicht wird im nächsten Jahr gleich weitergeforscht, dann zum Thema „Hummeln im Hintern…?“ - was angesichts von Bienen-AG und Ökologie-Projekten bestimmt gut zur PAB passt.